In der Semantik natürlicher Sprachen haben sich
höherstufige Logiken als ein methodisch äußerst
wertvolles Werkzeug herausgestellt: Sie haben zu einer
detaillierten Beschreibung von Bedeutungsstrukturen und
einem stringenten Modell für die Berechnung der
Bedeutungsinformation bei komplexen Ausdrücken
geführt. Ein unerfreulicher Nebeneffekt des
semantiktheoretischen Frameworks war aber ein starres
und infeffizientes Konzept der semantischen
Verarbeitung, was die Anwendbarkeit der Resultate in
Sprachtechnologie und kognitiver Modellierung stark
einschränkte. Der Vortrag stellt das von Pinkal und
seiner Arbeitsgruppe verfolgte Programm einer
"realistischen semantischen Verarbeitung" vor.
Übergeordnete Zielsetzung ist die Verknüpfung der
methodischen Vorzüge des höherstufigen
Repräsentationsformalismus mit effizienten, robusten
und kognitiv plausiblen Verarbeitungsstrategien. Der
Vortrag befasst sich insbesondere mit dem Einsatz
nebenläufiger Constrainttechniken für die Verarbeitung
partieller Bedeutungsinformation (Projekt CHORUS).
InteressentInnen sind zum Vortrag herzlich eingeladen.