New for: D3, D4
Codierung von Schriftzeichen in ISO 10646 / Unicode
MES I-III (Multilingual European Subsets)
Konforme Applikationen
Gesamteuropäische Sortierung: European Ordering Rules (EOR)
Schon die Überschrift zeigt ein Paradox der heutigen Softwareentwicklung
auf: Die zunehmende Globalisierung bedingt zugleich eine immer größere
Notwendigkeit der "Lokalisierung" (= Anpassung an lokale Gegebenheiten)
der Endprodukte.
In den USA hat vor allem der Blick auf den riesigen ostasiatischen Markt
die Erkenntnis beschleunigt, dass reiner Amerika-Zentrismus zum direkten
Verlust von Marktanteilen führt. Mit dem reinen ASCII-ABC kann man sich
vielleicht zur Not noch in Europa behelfen, in China sicher nicht.
Selbst in Deutschland divergieren die Bedürfnisse deutlich von den
amerikanischen. Die Umlaute samt Scharf-S sind der offensichtlichste
Fall, aber auch das amerikanische Datumsformat oder der Dezimalpunkt
entsprechen nicht unseren Gewohnheiten. Wir erwarten, dass zumindest bei
Namenslisten ä wie ae behandelt wird, sonst wie a (Dänen würden
denselben Buchstaben nach z suchen). Buchstäblich Hunderte von weiteren,
mehr oder minder zentralen Punkten könnten der Liste angefügt werden.
Im Vortrag werden wir uns auf zwei wesentliche Problemfelder
konzentrieren:
- Moderne Behandlung von Schriftzeichen (ISO/IEC 10646-1/Unicode)
- Internationale Sortierstandards wie die European Ordering Rules
Technische Aspekte werden dabei im Dialog kulturellen und
geistenwissenschaftlichen Desideraten gegenübergestellt. Problemfelder
sollen dabei in keiner Weise ausgeklammert werden.
Fragen zu anderen Aspekten der Lokalisierung sind im Anschluß herzlich
willkommen.
Institute of Comparative Indo-European
Linguistics and Indo-Iranian Studies
Dept. 7.1
University of Saarland
P.O. Box 15 11 50
D-66041 Saarbruecken
Germany