Der »Cusaner« (1401–1464) war Theologe und Philosoph, auch studierter Jurist, aber kein Mathematiker. Dennoch hat er sich immer wieder, wenngleich ohne herausragende Ergebnisse, mit mathematischen Problemen befasst, insbesondere mit Quadratur und Rektifikation des Kreises bzw. mit der Arkufikation der Strecke. Sie dienten ihm dazu, seine weitreichenden und bahnbrechenden Vorstellungen und Einsichten zum Verhältnis von Gott, Welt und Mensch (Stichworte: coincidentia oppositorum, docta ignorantia) zu verdeutlichen. Denn »da uns zu den göttlichen Dingen nur der Zugang durch Symbole als Weg offensteht, so ist es recht passend, wenn wir uns wegen ihrer unverrückbaren Sicherheit mathematischer Symbole bedienen«.