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What and Who

Das Meningeom. - Ein zytogenetisches Modell für klonale Entwicklungen in Tumoren des Menschen

Prof. Dr. Klaus Zang
Uniklinik Homburg
Talk
AG 1, AG 2, AG 3, AG 4, AG 5  
MPI Audience

Date, Time and Location

Wednesday, 10 November 2004
16:00
-- Not specified --
46.1 - MPII
024
Saarbrücken

Abstract












2004 Nov 4



Das Meningeom. - Ein zytogenetisches Modell für klonale Entwicklungen

in Tumoren des Menschen


Das Meningeom, ein Tumor der Hirnhäute, ist bezogen auf die Masse seines Matrix-Gewebes, die häufigste Geschwulst des Menschen. Es ist ein in der Regel gutartiger Tumor, der sich auf Grund seiner sehr einheitlichen genetischen Veränderungen zu einem Modell-Tumor entwickelt hat. Das Meningeom war der erste solide Tumor des Menschen, bei dem eine definierte genetische Veränderung gefunden wurde, der Verlust eines kleinen akrozentrischen Chromosoms (Zang KD, Singer H:. Nature 1967; 216:84-85), das von uns später als Chromosom #22 identifiziert wurde.. Inzwischen handelt es sich um einen der am besten untersuchten Tumore des Menschen, ohne dass allerdings bisher endgültige Klarheit über seine Ätiologie und Pathogenese besteht.

Knapp die Hälfte der Tumore hat einen lichtmikroskopisch unauffälligen Chromosomensatz. Das Meningeom neigt jedoch typischer Weise zu einem Verlust von Chromosomen, wobei charakteristische Reihenfolgen und klonale Musterbildungen zu beobachten sind. Dem Verlust bestimmter Tumor-Suppressorgene scheint dabei eine Schlüsselrolle zuzukommen. Die genetischen Veränderungen sind hoch korreliert mit Änderungen des histologischen Befundes und des biologischen Verhaltens. Dabei geht das gutartige Meningeom (WHO Grad I, 80-90 %) in ein intermediäres (atypisches) Meningeom (WHO Grad II, 10-20 %) und danach in ein anaplastisches (malignes) Meningeom (WHO Grad III, 2-3 %) über.

Die hier vorgestellten Ergebnisse unserer letzten konsekutiven Untersuchungsserie von 394 Fällen aus dem Zeitraum 01/1992 - 03/2001 sind weitgehend repräsentativ für die Daten der Weltliteratur. Es wird der Versuch gemacht, ein Tumormodell abzuleiten, das auch das seltene Auftreten multipler oder familiärer Meningeome erklärt.

Contact

Jörg Rahnenführer
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Ruth Schneppen-Christmann, 11/04/2004 14:02 -- Created document.