2004 Nov 4
in Tumoren des Menschen
Knapp die Hälfte der Tumore hat einen lichtmikroskopisch unauffälligen Chromosomensatz. Das Meningeom neigt jedoch typischer Weise zu einem Verlust von Chromosomen, wobei charakteristische Reihenfolgen und klonale Musterbildungen zu beobachten sind. Dem Verlust bestimmter Tumor-Suppressorgene scheint dabei eine Schlüsselrolle zuzukommen. Die genetischen Veränderungen sind hoch korreliert mit Änderungen des histologischen Befundes und des biologischen Verhaltens. Dabei geht das gutartige Meningeom (WHO Grad I, 80-90 %) in ein intermediäres (atypisches) Meningeom (WHO Grad II, 10-20 %) und danach in ein anaplastisches (malignes) Meningeom (WHO Grad III, 2-3 %) über.
Die hier vorgestellten Ergebnisse unserer letzten konsekutiven Untersuchungsserie von 394 Fällen aus dem Zeitraum 01/1992 - 03/2001 sind weitgehend repräsentativ für die Daten der Weltliteratur. Es wird der Versuch gemacht, ein Tumormodell abzuleiten, das auch das seltene Auftreten multipler oder familiärer Meningeome erklärt.